Geschichte des Männlichen und des Weiblichen

Philosophie
Bei der „Geschichte des Männlichen und des Weiblichen“ geht es um ein Bild und eine Erzählung von dem Chaotischen und der Vielschichtigkeit der inneren Welt eines jeden Menschen, in der sich die beiden Prinzipien eingenistet haben. Die weiße Raute in der Mitte symbolisiert ihren Ursprung, das „Weiße Nichts“. Daraus entfalten sich alle möglichen Formen und Strukturen. Scharfe, eckige, dynamische Formen sind männlich. Weiche, fließende Formen sind weiblich.
Sie befinden sich in Bewegung und kontinuierlicher Entwicklung. Sie verkomplizieren sich ständig und streben den absoluten Schwierigkeitsgrad an.

Die rechte Seite stellt eine Mischung aus Flexibilität, Gleichmäßigkeit, dem Ineinandergreifen von Bestandteilen dar, es ist ein Zusammenspiel von Wasser, Pflanzen in Wasser, das Sammelbegriff einer Meerjungfrau. Die linke Seite weist mehr Schärfe und Dynamik auf. Es geht um die Luft, um Flüge und Stürze, um Bestrebungen und Ambitionen; um Träume und Wünsche.

Geschichte
Diese Zeichnung war viel auf Reisen, die allerersten Formen deuteten sich in Österreich, in Bregenz an. Eine Quelle für die fließenden, sich anhäufenden Grundmotive bot der Bodensee an. Die Pflanzen als Kulmination des Themas (der rechte Teil der Arbeit) wurden während des heidnischen Volksfestes „Kupala“ (das Fest wird von den Slaven jährlich am 7. Juli gefeiert) gezeichnet. Die Zeichnung wurde z.T. von den Büchern inspiriert, die ich mir während der Arbeit an diesem Werk angehört habe: Anna Karenina“ von Leo Tolstoi, „das Glasperlenspiel“ von Hermann Hesse u.a.m.

Das Besondere daran ist, dass sich beim Betrachten der Zeichnung immer wieder neue Motive, neue Kombinationen von Formen und Strukturen entdecken lassen. Die Energie für die Arbeit hat mir das Unbewusste gegeben, der Schaffensvorgang entfaltete sich frei und unbeschränkt. Dies ist ein Katalog von Formen und Oberflächen in ihrer Dynamik.

Lena Tkachenka, Oct. 2018

„Fur mich ist Kunst eine Religion. Ich schreibe und meine Malerei ist das Gebet“
A.Kuznetzov, Künstler