Ohne Titel

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Wenn ich über Malerei spreche.

Ich bin einfach hier, es ist wie eine Meditation, ich male, ich bin mit dem Pinsel verbunden, ich bin mit dem Bild verbunden. Es ist ein Dialog, mit dem Bild das sich im Entstehungsprozess wähnt.
In mir entsteht Zufriedenheit, Glücksgefühle.
Die Malerei erfüllt mich. Wichtig ist im Bild die Harmonie, die Ästhetik, der Bildraum soll ausgewogen sein, es soll ein Wohlgefühl entstehen, man soll sich gut fühlen.
Die Übergänge lösen sich auf. Schicht um Schicht wird aufgetragen, ineinander, nebeneinander. Mehrschichtiger Farbauftrag. Fliessende Übergänge aber auch Abgrenzung, scharfe Abgrenzung, die jedoch in ihrer Darstellung mit einer nicht gleich erkennbaren Unschärfe korrespondiert. So führe ich bei der Arbeit meinen Dialog mit dem gegenüber Entstehenden. Und das Entstehende führt selbst einen Dialog im Wandelnden. Das Bild übernimmt den Prozess und flüstert mir die weiteren Schritte zu, an denen es wachsen möchte. Eine Veränderung findet statt. der Bildraum findet seine eigene Ausgewogenheit indem ich es zulasse.
So ist nicht das Denken die Kraft, die mich umgibt wenn ich ein Bild male, sondern eher ist es mein Herz das mich leitet. In der Malerei geht es nicht um ein Konstrukt von Gedanken zu bilden, sondern um ein Bild des Nichtdenkens zu erschaffen.

Die Gesellschaft bewegt sich gegenwärtig in eine Richtung der Überrealität. Hauptsächlich die Werbeindustrie gaukelt uns eine Richtung vor, die nicht unserer Natur entspricht. Sie erschafft eine künstliche Welt. Diese zieht eine gewisse Schärfe vor, die schon fast ins Kitschige greift. Eine Schärfe, die das Auge und somit unsere Denkweise manipuliert. HD ist schärfer als die Realität.
Dieses Überscharfe überfordert uns und bringt uns weg von unserer wahren Natur. Wer besinnt sich auf sich selbst wenn das Sehen gestört wird?

Das wichtigste für mich ist bevor ich ein Bild beginne. Ich muss frei sein, frei von Gedanken, frei vom Denken. Ich muss wirklich bei mir sein. Bei mir angekommen sein. Dann kann ich anfangen mit Malen, ohne Fremdgedanken, ohne Fremdbestimmung und Manipulation.
Ich schaue kein TV, habe keine Zeitung abonniert, da ich finde dass es mich zu sehr von mir ablenkt.
Ich bevorzuge die Stille, die Natur, die Abgeschiedenheit des Waldes, des Sees.

Wenn ich dann in den Wald gehe, dann durchschreite ich wie ein unsichtbares Tor.
Ein Durchgang, sobald ich diesen durchquere und den Boden unter meinen Füssen spüre – oft auch barfuss – dann auf einmal ist das Denken weg.
Dann bin ich in meiner Herzfrequenz. Diese bewahre ich in mir und nehme sie mit ins Atelier und beginne mit Malen.

Artikelnummer: 896

Beschreibung

ohne Titel 2012
115 x 150 cm
Öl auf grundierte Baumwolle
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