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Locum arte

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Locum arte

Weihnachtszeit – Kunstzeit

Die Kunst sehen, begreifen und erfahren – sich Selbst und anderen Freude schenken.

Unsere 19 Künstler zeigen ausgewählte Positionen, die anregen, aufregen und auch polarisieren.
Gesprächsstoff gibt es genug und einige Künstler werden auch persönlich anwesend sein.
Freuen Sie sich schon auf eine abwechslungsreiche Ausstellung in unserer Galerie.
Natürlich wird auch für Ihr spezielles leibliches Wohl gesorgt.

Gerne dürfen Sie auch interessierte Freunde mitbringen.

Wir freuen uns auf Sie!

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Gordon Gerstner „STUPOR MUNDI“

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von Daniel Leby – Rosen

Gordon Markus Gerstner zählt wohl zu den faszinierendsten zeitgenössischen Künstlern überhaupt ,er hat seine Verwandlungsfähigkeit zu einem Markenzeichen erhoben ,er hat uns schon mit Plastiken und Skulpturen überrascht ,er wechselt scheinbar mühelos von beinahe abstrakter Expressivität zu einem fast fotografischem Verismus , das einzig verbindende dabei ist die meisterliche Souveränität mit der er, offensichtlich, verschiedenste Mittel der bildenden Kunst beherscht .
In Stupor Mundi , zeigt er uns anhand von Blüten und Blumen , locker – lässig mit müheloser Eleganz hingestrichen ,das Wunder dieser Welt .Er lässt uns staunen ,darüber wie er in banalen Blumenbildern existentiellen Fragen der Menschheit darstellt ,Blühen und Vergehen ,Leben und Tod ,Schein und Sein ,die ewige Wiederkehr in der Natur scheint ihm das eigentliche Stupor Mundi zu sein .
Aber Gerstner wäre nicht Gerstner ,gäbe es nicht auch einen ironischen Zwischenton in dieser Ausstellung ,mitten drin steht ein goldenes Kalb !
Heidnisches Götzenbild oder Idol unserer hedonistischen Gesellschaft ? Darüber sollte man nachdenken .

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Peter Kohl / Princess asshole / nisseznirP hcolhcsrA /

Katalog Peter Kohl 2.1

„Kopyshopkopierschwein“, „Zimmertopfkasper“, „Kulturfolterkammerdomina“. Die teils
dadaistisch anmutenden Bildtitel des österreichischen Künstlers Peter Kohl machen
neugierig. Neugierig auf den Künstler, der mit Worten wie mit Farben jongliert.
Peter Kohls Malerei ist aber auch ein Aufbegehren gegen die klassische, akademische
Malerei, womit er sich in eine lange Tradition von Künstlern einreiht, die seit dem vorletzten
Jahrhundert ihren eigenen individuellen und sehr persönlichen Weg gehen.
Neugierig ?

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ANDREJ PIRRWITZ

Im Unterschied zu den Naturalisten, die bloß fixieren, was ihnen vor die Linse kommt, nutzt Pirrwitz das, was ihm begegnet, zum Arrangieren. Er deutet es um, verknüpft es mit sich selbst als Autor und lädt es mit neuen Bedeutungen auf. Sein Prinzip ist das des „Refraiming“, um mal einen Begriff des neurolinguistischen Programmierens zu verwenden. Alles, was wir wahrnehmen, nehmen wir in einem Bezugsrahmen, einem Wahrnehmungsrahmen wahr. Durch Umdeutung wird einer Situation oder einem Geschehen eine andere Bedeutung oder ein anderer Sinn zugewiesen. Auf welch subtile und vielfältig ästhetische Weise man hier vorgehen kann, zeigt uns Andrej Pirrwitz auf eindrucksvolle Weise.
Etwa seit 2005 nimmt Pirrwitz bewusst Veränderungen im Raum vor, bevor er fotografiert. Er greift in die Realität ein. Der Künstler beobachtet, entdeckt, aber er fotografiert nicht, was da ist, er verzichtet auf die Bestätigung des Vorgefundenen, er reinigt, korrigiert, konzentriert, reduziert und minimalisiert.
Die Veränderung des räumlichen Bezugsrahmens erfolgt wesentlich durch Entfärbung oder, umgedreht, durch farbliche Akzentuierung. Ob sich dabei Farbe auf der Wand oder Farbe auf einem Glas vor der Wand befindet, bleibt sein Geheimnis. . .

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Abbühl & Bräm

ERNESTINA ABBÜHL

Papier und Wachs
Lange Geschichte – spannende Herkunft. Die Sinne ansprechende Sensitivität. Im alltäglichen
Umfeld vielfältig angewendet. Oft verborgen und kaum wahrgenommen. Eigenschaften, welche die
gebürtige Engadinerin faszinieren.
„Ernestina Abbühl gibt den vielfach unbeachteten Materialien wie Wachs und Papier ein künstlerisches Podium.“

Reliefs mit Papyrus und Paraffin
Subtil manifestiert sich ihre Wax-Art in architektonischen Körpern Veränderung der Erdoberfläche Krafteinwirkungen, Umwandlungen.
Eis – Fels – Erde – Vegetation. Nah zoomt ihr Auge und interpretiert neu, Schicht um Schicht. Zu Reliefs. Inspiriert aus der Natur Kompatibel mit moderner Architektur. Stille und Kraft. Sinnlich und abstrakt.
Unverwechselbar

ROLF BRÄM

Tiefmeerblau und Gletscherfirnweiss
Das Gebirge ist etwas scheinbar Unveränderliches – es ist aber stetig in Bewegung. Aus der Bewegung entsteht auch das Kunst-Schaffen von Rolf Bräm: zuerst als Studien-Projekte – zu Fuss unterwegs in Landschaften und Gebirgswelten. Das Sehen und Erleben, ebenso das Gipfel- und Gebirge-Skizzieren. Skizzen als eigenständige Kunstwerke. Die markante Bergsicht in prägnant-knappem Strich. Die Gebirgs-Optik fokusiert auf Form und Aufbau, Perspektive und Intensität. Später dann im Atelier, losgelöst von der Natur und auch in Bewegung, entstehen die alpinen Werke. In der Reduktion der kargen und archaischen Gebirgslandschaften als farbig-bewegte, frische, abstrahierte Gebirgsbilder. Die Kraft und Intensität der Bergwelt kommt in seinen Bildern stark zum Ausdruck. Schliesslich die brachial-archaisch anmutenden Holzfiguren. Inspiriert von Fels und Gebirge treten diese als eigenständige Unikate und als skurrile, wilde Berg-Originale auf. Sein Werk manifestiert sich als Konzept.

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ANKE EILERGERHARD

Previedinner

Die Torte, die Anke Eilergerhard in immer neuen Variationen serviert, wird in erster Linie mit Verführung und Vergnügen assoziiert, deren Genuss – im wahrsten Sinne des Wortes – schwerwiegende Konsequenzen haben kann. Eine verbotene Frucht, wenn man so will. Als derartige Metapher ist sie fest in unserer Pop-Kultur verankert: Denke man beispielsweise an die Szene aus dem Film Matrix Reloaded (2003), in der Merowinger eine nichts ahnende blonde Schönheit mit einem Stück virulenter Sahnetorte in Ekstase versetzt, um Neo die Gesetze der Kausalität zu erklären. Auch Anke Eilergerhards monumentale, mit perfekten Sahnehauben geschmückte Figuren zapfen das Unterbewusstsein an, bevor wir uns wehren können, und fordern uns schlicht und ergreifend heraus. Allansichtig konzipiert, labil wie Seiltänzer und rücksichtslos wie Naturgewalten, entziehen sie sich jeglicher Kontrolle durch den Betrachter. Sie bedrängen ihr Gegenüber und gehen mit ihm auf Konfrontationskurs.

Dieses massive Eindringen in den Betrachterraum wird in erster Linie durch die überwältigende Sinnlichkeit dieser Plastiken bedingt. Denn sie aktivieren beim Betrachter nicht nur die visuelle, sondern auch die gustatorische und taktile Wahrnehmung und können zudem auditive sowie olfaktorische Assoziationen hervorrufen. Es erfordert einen hohen Grad an Selbstdisziplin, den anhaltenden inneren Drang zu unterdrücken, Eilergerhards Arbeiten anzufassen oder gar zu kosten. Ob der Betrachter dem von ihm abverlangten Grad an Selbstkontrolle Stand halten kann, ist allerdings mehr als fraglich.
Tanja Malycheva

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